Heute verließen wir Kong Lor, während die Sonne sich gerade über die Gipfel der Schieferberge schob und alles in ein warmes, goldgelbes Licht tauchte. Unser Bus zurück nach Vientiane holperte durch die idyllische morgendliche Landschaft, die teilweise noch von leichten Nebelschwaden verhangen war, während draußen auf den Feldern friedlich die Wasserbüffel grasten. Diese ruhige harmonische Stimmung hielt so lange, bis der Busfahrer plötzlich in enormer Lautstärke und mit voll aufgedrehten Bässen anfing laotische Musikvideos auf dem Fernseher des Busses wiederzugeben. Das war gar nicht störend oder auf Zeit nervig… nein…. (man muss aber zugeben, dass es teilweise auch ziemlich amüsant war die recht schlechten Musikvideos zu den immer selben Themen in der immer gleich schlechten Qualität zu schauen: Sänger hat Probleme mit Mädchen, die hat was mit anderem, doch am Ende findet sie zusammen) Diese recht interessante Unterhaltung gab es dann für die nächsten 6 Stunden (diesmal hat der Bus tatsächlich nur 6 1/2 Stunden gebraucht!) während wir den Weg des Vortags wieder zurückfuhren.
Endlich wieder in Vientiane angekommen, mussten wir uns aber echt ranhalten: unser Bus hielt nämlich am südlichen busterminal, während der Anschlussbus nach vang vieng vom nördlichen fuhr – und das in weniger als einer Stunde! Wir stiegen also in das nächst beste tuktuk ein, nachdem uns der Fahrer versichert hatte, dass er dort hin fährt. Was er allerdings nicht dazu gesagt hat, war dass es nicht direkt da hingeht, sondern davor noch durch die halbe Stadt. Wir mussten also tatenlos dabei zusehen wie wir durch die Straßen kurvten, während uns die Zeit davon lief. Als wir schließlich schon die Hoffnung aufgegeben hatten, heute noch zu unserem Ziel zu kommen, hielt das minicar neben einigen anderen, wo wir – einen Wucherpreis für die vorherige Strecke gezahlt – in ein anderes Tuktuk umstiegen. Dieses war anscheinend der local „Bus“ nach Vang vieng. Glücklich es doch noch heute zu unserem Ziel zu schaffen, sprangen wir sofort hinein.
Als wir den Fahrer nach dem Preis gefragt hatten und erfuhren, dass wir für die 152 km nach vang vieng weniger zahlen mussten, als für die stadtstrecke davor, waren wir natürlich super drauf! …aber halt auch etwas verärgert, dass uns der doofe Taxifahrer zuvor so abgezockt hatte… das war dann aber ja eh zu spät, also genossen wir stattdessen lieber die „Frischluftfahrt“ im offenen tuktuk zu unserem Ziel. Diese ging über holprige Straßen aus der Hauptstadt hinaus, durch die umliegenden Dörfer und auf einer kurvenreichen Piste durch bergiges Waldgebiet. Wir fuhren an zahlreichen Ständen vorbei und manchmal fast über die die Straße überquerenden kuhherden drüber, während wir durch die malerische Landschaft brausten.
In vang vieng angekommen, gingen wir eine der größeren Straßen entlang um uns eine Unterkunft zu suchen – wir hatten mal wieder keine gebucht. Nach kurzer Zeit fanden wir „pan’s place“, ein Hostel, das uns einer der Leute aus Kong lor empfohlen hatte. Hier buchten wir uns zwei Betten in einem vierer Schlafsaal Bungalow, in den wir auch zunächst schnell unser Gepäck brachten. Dann gingen wir nämlich nochmal in den Ort, um uns etwas zum Essen zu besorgen. Und was wir dort fanden war mal eine Abwechslung und noch dazu echt lecker: belegte Baguettes! Als diese verschlungen waren, gab es noch einen Pfannkuchen als Nachtisch, bevor wir wieder zurück zum Bungalow gingen und müde ins Bett fielen.