30.11.2016

Mandarinen, Äpfel und Chips – ein (sogar wirklich fast) ausgewogenes Nachtmahl, das wir während des 20 minütigen Stops unseres Busses zu uns nahmen. Nach diesem ging es aber wieder ab in den Bus und die Fahrt weiter.
Irgendwann hielt der Bus dann im Norden Naypyidaws hielt, fragten wir den Fahrer, ob wir hier aussteigen sollten, was dieser verneinte. Wir blieben also wieder im Bus sitzen, bis dieser um 3:00 Uhr erneut hielt, diesmal allerdings an einer Reihe kleiner Verschläge am Rande der Stadt (Myo Ma Market Bus Stop), wo wir sofort von einer Horde Taxifahrer umschwärmt wurden. Es dauerte eine Weile bis wir diese endlich losgeworden waren und unsere Ruhe hatten. Um zu überlegen, was wir nun am besten tun sollten, setzten wir uns mit den drei Australiern zusammen, bis wir schließlich einen Entschluss gefasst hatten. Wir teilten uns alle zusammen um 4:07 Uhr ein Taxi (schön kuschelig) und fuhren hoffentlich zur großen Busstation. Tatsächlich dort angekommen kauften wir Weiterfahrttickets nach Yangon und ließen unsere Gepäckstücke schweren Herzens im Ticketoffice zurück. Da um 5:13 Uhr noch nicht allzu viel geöffnet hat, liefen wir los in Richtung eines Cafés, das wir auf der Karte entdeckt hatten. Auf dem Weg kamen wir aber an einem Restaurant vorbei und da manche von uns mittlerweile schon etwas Hunger hatten, verwarnen wir unseren Plan. Wir setzen uns also auf die Plastikstühle, die eigentlich eher für Kinder geeignet wären und bestellten uns gebratenen Reis – Überraschung!
Während des Essens überlegten wir, auf welche Weise wir die Stadt eigentlich besichtigen wollten.
Da es Ausländern nicht gestattet ist hier Roller zu leihen (wie in Bagan), kam es schließlich dazu, dass wir uns für den Tag ein Taxi mieteten. Wir quetschten uns also wieder alle in ein Taxi; ab jetzt fuhr aber immer jemand hinten im Kofferraum und die Plätze wurden während der Fahrt munter rumgetauscht. Wir sahen während der Tour nicht nur einige Pagoden in und um Naypyidaw, von denen uns vor allem die Ouparta Thandi Zedi sehr beeindruckte, sondern auch die breiten Highways, mit teilweise 20 Spuren (10 in eine Richtung) – und das alles nahezu menschenleer!

[Am 6. November 2005 wurde die Hauptstadt des Staates von Rangun in die rund 300 km nördlich gelegene Planstadt Naypyidaw verlegt. Diese befindet sich auf einem Areal drei Kilometer westlich der Kleinstadt Pyinmana, das am 22. März 2006 den Namen Naypyidaw („Sitz der Könige“) verliehen bekam. Als Grund für den Umzug wurde angegeben, dass das Gebiet, das aus allen Landesteilen leicht zu erreichen ist, durch seine zentrale Lage besser als Hauptstadt geeignet sei. ]

Nach einiger Zeit brauchten wir dann aber doch mal eine kleine Pause zur Entspannung und ließen uns zu einem „Fountain Park“ fahren. Dort war es sehr schön und auch sehr entspannend – mit den „Fountains“ war es allerdings nicht so weit her… Die liefen nämlich leider nicht. Wofür haben wir überhaupt Eintritt gezahlt?! Ein kleines Bierchen brachte uns wenigstens etwas über die Enttäuschung hinweg und wir machten dann noch einen Spaziergang durch den Park. Auf diesem entdeckten wir einen See, auf dem man Tretboot fahren kann und wie ihr uns kennt, mussten wir uns natürlich sofort eines leihen! Wir stiegen in die Tretboote, die definitiv ihre besten Jahre schon hinter sich hatten (der Bootsverleiher selbst schien ein wenig überrascht, dass diese tatsächlich jemand mieten wollte), und strampelten mit den Aussies um die Wette. Nach einigen – vielleicht nicht ganz unabsichtlichen – Crashs, gaben wir die Boote wieder zurück und liefen weiter zum Aussichtsturm. Das war dann auch unser letzter Punkt, bevor wir weiter zum Parlament wollten. Daraus wurde letztendlich aber nichts (wir durften laut unseres Fahrers eh nicht rein) und so ging es stattdessen über einen weiteren leeren Highway zum Flight Café. Dort sollte man eigentlich, wie wir gehört hatten, in einem Flugzeug essen können, was aber leider nicht der Fall war. Immerhin stand dort aber ein echtes Flugzeug, auf das man gucken konnte. Dort verbrachten unsere Zeit bis 17:40 Uhr und danach fuhren wir wieder zurück zum Busbahnhof.

An der Busstation angekommen, erfuhren wir von den Leuten des Ticketschalters, dass wir anscheinend nicht, wie gedacht, den Bus um 19:00 Uhr nehmen konnten, sondern erst einen um 21:00 Uhr. Das fanden wir natürlich nicht so super, da wir schon ein Hostel in Yangon für die Nacht gebucht hatten, aber es blieb uns wohl nichts anderes übrig.

Schneller als gedacht, kam unser Transportmittel und in Decken gehüllt schlief wenigstens eine von uns beiden gut (aber sicher nicht wegen den „bequemen“ Sitzen…).