Wie gestern geplant ging es heute schon um halb 7 Uhr runter zum Frühstück, da wir eine lange Rollerfahrt machen wollten. Also aßen wir unser Porridge und packten unsere 7-Sachen zusammen, bis es dann auf unsere Rennmaschinen ging.
Erstaunlicherweise ist die Natur für uns jeden Tag aufs neue wie ein unangekündigtes Geschenk. Während wir nämlich zur Fähre fuhren, mit dieser zum Festland übersetzten und dann weiter Richtung Wasserfall rasten, wechselten sich verschiedenste Ausblicke ab. Es ging vorbei an dunkelgrünen Wäldern mit wilden Affen am Straßenrand und wenig später hatte man schon wieder den riesigen Kratersee an der einen und hohe Berge oder eine der zigtausend Kirchen an der anderen Seite. Genauso wie die Landschaft hatte auch das Wetter durchaus verschiedene Phasen. Innerhalb von wenigen Minuten wurde aus einem blauen Himmel und strahlendem Sonnenschein, ein einheitliches Grau, aus dem der Regen nur so rausschoss. Zusammen mit der Straße, die wohl nach dem Vorbild eines Schweizer Käses gebaut wurde, entstand eine durchaus anstrengende (aber eben auch wunderschöne) Strecke.
Nach einer langen Fahrt und vielen Stops um die Aussicht zu genießen (oder mein fallengelassenes Handy im Straßengraben zu suchen), kamen wir leicht durchnässt bei unserem Ziel an. Der Sipisopiso-Wasserfall ist mit seiner Höhe von 120 m schon von weitem eine Erscheinung, aber als wir erstmal 2529292656191919382517193723728 Millionen Stufen nach unten gestiegen waren, wurden wir Förmlich umgehauen. Die Luftmassen, die von dem runterfallenden Wasser verdrängt werden, peitschten einem nur so ins Gesicht und durch das mitgetragene Wasser wurden Haare und Kleider sehr schnell durchnässt.
Irgendwann fühlten wir uns genug durchgepustet und machten uns an den anstrengenden Aufstieg, nachdem wir alle dringend was zum Essen brauchten (wen macht auch bitte langweiliges porridge satt?! ). So setzten wir uns in ein Restaurant, aßen unser täglich Nasi goreng (gebratener reis <1€) und ruhten uns aus – allerdings nicht allzu lange, denn uns standen noch knapp 3 Stunden Rückfahrt durch die Serpentinen reichen Berge bevor und die letzte Fähre zurück auf die Insel war eben genau 3 Stunden später…
Als wir abermals unseren Weg gefunden hatten -viel schneller als gedacht – hüpften wir aufs Boot, das anscheinend zu einer Partyfahre umfunktioniert war und genossen die laut dröhnende Musik… Anscheinend wurden unsere gequälten blicke und verzweifelten klagen erhört, denn mitten auf dem See fiel zu unserer Freude der Strom aus. Jetzt tuckerten wir das letzte Stück im Dunkeln zum Festland, wo uns dann – Überraschung – strömender Regen erwartete. Ein letztes Mal ging es also mit einer nasskalten Dusche weiter und dann waren wir aber auch schon bei unserer Unterkunft, wo wir nach einer heißen Dusche direkt ins Bett fielen und einschliefen.